Projekt
Das 1974-1978 von Agroprojekt Praha (Josef und Benes Konvalina, Petr Machánan) geplante und am Standort des ehemaligen markgräflichen Residenzschlosses errichtete ehemalige Kulturhaus in Schwedt setzt sich mit seinen kubisch gestalteten, spannungsvoll angeordneten Baukörpern von Bühnenhaus, Zuschauerhaus und Treppenhäusern sowie dem markant gewinkelten, wuchtig aufragenden Bühnenturm am westlichen Ende der Lindenallee markant in Szene. Die schlicht gehaltene, auf wenige Materialien reduzierte Gestaltung der Innenräume wurde in den Haupträumen durch eigens in Auftrag gegebene Kunstwerke höchst wirkungsvoll kontrastiert.
Die 1990 erfolgte Fusion von Kulturhaus und Prenzlauer Theaterensemble und die damit einhergehende Anpassung des Kulturellen Angebots zogen verschiedene Umbauten nach sich, die vor allem im Bühnenhaus, aber auch in den Räumen des Zuschauerhauses zu einem Verlust der denkmalwerten Substanz und damit zu einer Beeinträchtigung des bauzeitlichen Erscheinungsbildes führten.
Das nach der 2022 erfolgten Unterschutzstellung beauftragte denkmalpflegerische Gutachten dokumentiert auf Grundlage einer umfassenden bauhistorischen Analyse und einer detailgenauen Erfassung die schützenswerte Substanz und verweist zugleich auf Freiräume für Veränderungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Die in den denkmalpflegerischen Empfehlungen formulierten Leitlinien zeigen Wege für denkmalgerechte Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen sowie Möglichkeiten zur Wiedergewinnung der bauzeitlichen Gestaltungsintention auf.
Leistungen
Denkmalpflegerisches Gutachten, erstellt mit der webbasierten Datenbank prodat.dp:
Quellen- und Archivalienrecherche, Bestandserfassung, denkmalfachliche Dokumentation in Raum- und Fassadenbuch, Fotokatalogen, Bauteilkatalogen, Bauphasenkartierung. Denkmalpflegerisches Konzept mit Bewertungskartierung, Empfehlungen für den Erhalt und zur Wiedergewinnung der bauzeitlichen Gestaltungsintention, Leitlinien für Modernisierungs- und Umnutzungsmaßnahmen.